Adventskalender – Tag 13 Der innere Schweinehund, Teil 2
Bild – Zeichnung@ Evelyn Bart
Bild – Zeichnung@ Evelyn Bart
Die Frage mag irritierend wirken, ein Blick hinter die Fassade des Homo sapiens hilft uns weiter! Während wir uns bei artgerechter Tierhaltung in der Regel einig sind, taucht die Nachfrage ob wir uns selbst artgerecht ver-halten selten auf! Der Mensch ist Teil der Natur, vielleicht bringt das Licht ins Dunkle! Konkreter gefragt, wie natürlich verhalten und gestalten wir das Leben im 21. Jahrhundert!
Während unsere Vorfahren noch im Einklang mit der Natur und ihren Rythmus im sozialen Verbund lebten, hat das Streben nach künstlicher Perfektion Einhalt in das Privatleben der Menschen gefunden! Mit Erfindung der Work-Life-Balance, eine Blüte des Turbokapitalismus, wurde die Tür ins Wettrüsten des menschlichen Hybrids vor ca. 25 Jahren weit geöffnet! Der Hybrid hat zwei primäre Ziele in seiner Existenz, die der Leistung und die des Konsums! Mit Hilfe der digitalen Welt wurde das Hamsterrad nochmal getunt, um die Dividenden derer zu stärken, die davon profitieren. Je höher die Aktienkurse steigen, umso mehr weint die Seele der Menschen, die noch die Natürlichkeit in sich spüren, derweil die Hybride sich mit Drogen aller Art betäuben, um dieses schwache Signal an Menschlichkeit zu unterdrücken!
Das Gefährliche daran ist auf den ersten Blick nicht immer erkennbar, ob es sich um einen Menschen oder Technik-Konsum-Hybrid handelt, ein Selbsttest ist freilich der sinnvollste Start in die Überprüfung! Im besten Fall wohnen wir in einer gleichberechtigten WG Körper-Geist und Seele! In dieser WG sind auch die Persönlichkeitsanteile ICH, Es, Über-Ich, Ego, innerer Schweinehund und inneres Kind als Mitbewohner vertreten! Andockstelle für die Entstehung des Hybrids in uns ist übrigens ein adipöses Ego, praktisch der Judas der Neuzeit, dazu später! Je natürlicher wir erscheinen und uns verhalten, umso gesünder strahlt die Persönlichkeit. Je mehr wir im Außen aufrüsten, faken und kopieren, desto gefährlicher für uns und das Umfeld!
Ein Blick in den Spiegel und die Wohnung/Haus ist ein guter Gesundheits-Check-up!
Je mehr wir mit Künstlichkeit nachrüsten (Haare, Nägel, Zähne, Botox, Lifting, Silikon-Implantate an allen möglichen und unmöglichen Stellen) desto mehr Defizite lassen sich in der menschlichen Persönlichkeit(u.a. Selbstliebe) vermuten! Die zweite Instanz, die wir prüfen, sind die technischen Errungenschaften, um das eigene Ego zu füttern und die Intelligenz in uns zu schwächen. Das Mein-Haus-mein-Boot Spiel ist ein Kampf, das jede «Kaste» mitspielt, vom Thermomix, Traktor, E-Bike bis zur Yacht ein probates Mittel, um die Wirtschaft anzukurbeln und das gemeine Volk zu entkräften und zu spalten!
Die artgerechte Haltung, die uns praktisch als Sonnenschutz vor allzu aggressivem Marketing seitens der Lobbywirtschaft – Politik – Werbung – Medien schützt, ist wichtig!
Je natürlicher wir uns ernähren und mit einem gesunden Umfeld umgeben, desto stabiler äußerst sich unser Dasein. Bewegung, Musik, Kreativität als seelische Präventionsmaßnahme ergänzen artgerechtes Verhalten und sorgen für ein resistentes Seelenleben! Der Aufenthalt in der Natur und die Verbundenheit zu ihr ist ein weiterer Baustein, das ist der Unterschied zum Naturbenutzer, den der trendige Zeitgeist als Moralschild vermeintlich vor sich trägt.
Die Natur als Heiler und Lehrer!
Sie fordert & fördert uns, beruhigt Geist und Seele. Heilsam wirkt sie, durch die Bewegung in der Natur synchronisieren beide Gehirnhälften, der Organismus erhält mehr Sauerstoff und die Gefühle werden automatisch balanciert. Egal welche Emotion hochkocht, ein Aufenthalt in der Landschaft sorgt für Ausgleich. Unser Koordinatensystem der Sinne wird angesprochen, ob Tastsinn, Gleichgewichtssinn oder der Bewegungssinn, alle sind gefordert! Der Wärme-, Seh-, Geschmackssinn und Geruchssinn trainieren in der Natur! Die Jahreszeiten dienen gerne als Vorbild für unseren Energiehaushalt, vom Frühjahr (Ideen) über den Sommer (praktische Umsetzung) zum Herbst (Ernte) bis zur Regeneration (Winter) folgen wir diesem Rhythmus, funktioniert gleichermaßen als 24-Stunden-Kreislauf! Die Natur liefert gratis eine Hausapotheke, somit dürfen wir uns gerne erkenntlich zeigen!
Der Mensch ist in das Ökosystem der Erde eingebunden, nicht anders herum. Wir sind nicht Mittelpunkt des Systems, wir sind Teil davon. Der Planet hilft uns dabei, die eigene Menschlichkeit zu beleben. Er kitzelt alle Sinne (u. a. Tastsinn, Sehsinn, Hörsinn, Geruchssinn etc.) auf einmal und wir erleben durch die Beziehung und Bewegung in der Natur, Sinnhaftigkeit. Die Natur zwingt uns zu mehr authentischem Verhalten, Akzeptanz der Realität und zeigt klar Grenzen auf! Sie gibt den Takt vor, ein weiser Mensch lernt, diesen zu verstehen!
Der Mensch ist Teil der Natur – konkurriert aber mit der Technik – ein Spiel von Hase und Igel! Wodurch wird der Zugang zu den 2 Top-Qualitäten des Menschen verschüttet? Tauschen wir die Wörter Authentizität und Empathie gegen Natürlichkeit, wird es klarer! Seit ca. zwei Jahrzehnten haben wir den beruflichen Leistungsdruck (Konkurrenz, Effizienz, Perfektion etc.) auf das Privatleben ausgeweitet und schaden uns selbst. Wir konkurrieren immer mehr mit der digitalen Welt bzw. dem Computer. Wir streben nach Fehlerlosigkeit, Effektivität und sofortiger Erfüllung unserer Bedürfnisse in Beziehungen und im privaten Alltag! Die Medien, egal ob Fernsehen oder Internet bespielen uns mit Formaten, in der Menschlichkeit kaum zu finden ist, weder äußerlich noch innerlich. Sendungen, die den Konkurrenzdruck und Jeder-gegen-Jeden befeuern (Koch-, Back- bis Spielshows). Menschen die immer unnatürlicher wirken & agieren, werden wie Zootiere (Big Brother, Gesangswettbewerbe etc.) vorgeführt. Wir streben danach uns so effizient wie ein PC zu benehmen, und wenn nötig werden Ersatzteile einfach implementiert, der Gang zum Schönheitschirurgen scheint so normal wie der Besuch des Supermarktes. Wir erwarten, dass unsere Beziehungen funktionieren wie ein Smartphone, notfalls gibt es nach ein paar Jahren ein ähnliches, aber neues Modell oder wir „leasen“ gleich Freundschaft+. So eine richtige Partnerschaft ist unrentabel, zur Not ein Haustier + Tinder, das funktioniert wunderbar, die Kosten halten sich in Grenzen und niemand widerspricht! Zu guter Letzt setzen wir uns selbst außer „Funktion“ – dieser eingepflanzte Perfektionismus schadet der Gesundheit und dem Umfeld! Die Seele weint! Tag für Tag ein Stück Natürlichkeit, bringt uns wieder zur Klarheit, Freude und Menschlichkeit.
Mehr Natürlichkeit – mehr Sinnlichkeit, innere Strahlkraft!
Der Kinofilm „A Star is Born“ mit Lady Gaga ist ein anschauliches Beispiel dafür, das Natürlichkeit die Künstlichkeit um Längen schlägt. Ohne die schrillen Outfits & Make-up war Lady Gaga auf den ersten Blick kaum zu erkennen! In diesem Film bezauberte sie mit einer echten Schönheit – Anziehungskraft, die mit ihren sonstigen Aufmachungen nie erreicht wird! Ihre Augen, die Gesichtszüge sprechen eine eigene Sprache, die keine weiteren „Verunstaltungen“ benötigen. Sie strahlt von innen – ein Film, der genau deswegen berührt?
Natur – Natürlichkeit stärken!
Die Natur ist ein ehrlicher Lehrer! Lebst Du in Einklang mit ihr? Wie gestaltet sich dein Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus?
1. Wie natürlich gestaltet sich deine Nahrungsaufnahme? Kochst und bäckst Du meist selbst? Welche Lebensmittel kaufst Du ein, Grundnahrungsmittel oder eher industriell gefertigte Nahrungsmittel? Bist Du beim Kochen aktiv kreativ, oder nutzt Du überwiegend Apps und diverse technische Gerätschaften?
2. Wie gestaltet sich dein Alltag, bist Du täglich in der Natur? Lebst Du eher natural oder digital? Hast Du mehr Kontakte in der digitalen Welt incl. Geräte als zu Menschen?
3. Suche dir jeden Tag eine Tätigkeit, die dich wieder mehr zu einem Menschen werden lässt!
Digitale Welt – bist Du ihr Sklave?
Wie beeinflusst die digitale Welt unser Verhalten und die Gefühlslage, wie gehen wir mit den Auswirkungen um? Die Arbeitswelt spiegelt uns immer wieder mit Epochensprüngen (industrielle oder digitale Revolution) die Urängste, die Ersetzbarkeit des Menschen in seiner Arbeits-kraft. Wie nutzen wir diese Innovationen, ohne in Konkurrenz zu treten und uns die Menschlichkeit zu bewahren? Im Privatleben macht sich dieser Konkurrenzkampf und Perfektionismus ebenfalls breit, mithilfe der (asozialen) Medien kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung. Triple Marathon, Alpenüberquerung und Freundschaft+ sind Symptome dieser Zeit u.a. Rentabilitätsrechnungen für Netzwerke, Partnerschaften und Beziehungen aller Art.
Ob das www Freiheit oder Versklavung hervorbringt, liegt an und in uns, das Internet ist ein Spiegel unseres Ich´s! Der weise Umgang damit erfordert Disziplin und eine eigene innere Klarheit. Bist Du Häuptling oder Sklave dieser unsichtbaren Welt? Sie ist nicht die Lebensrealität, sie ist eine „Tür“ um uns mit Informationen und Kommunikation zu versorgen, wir stellen die Bedingungen, die Dosis macht das Gift!
Je gefestigter wir im realen Leben sind, um so geringer ist die Bedrohung „versklavt“ zu werden. Sehen wir das Mobiltelefon als Mittel zum Zweck (Informationsaustausch) ist alles gut, missbrauchen wir die Technik um den Selbst-wert zu steigern, oder im Trend zu liegen, ist Gefahr im Verzug! Je zahlreicher wir Geräte um uns horten, umso mehr verlagern wir eigene Fähigkeiten und die Verantwortung nach Außen. Wir selbst werden abhängig und die Kreativität und Zufriedenheit leidet. Wer als Hobbykoch/-bäcker nur mit teurem Equipment und exotischen Zutaten hantiert, stärkt das Ego, und verliert sich doch im stetigen Konkurrenz- und Perfektionsdrang, es findet sich immer jemand, der „perfekter“ ist.
Dieser 24-Stunden Mediendruck von allen Seiten, ist eine Herausforderung für die Gefühlswelt und die Persönlichkeit! Um einen gesunden Umgang damit zu finden, ist eine stete Stärkung unserer ureigenen Tugenden wie Gerechtigkeit, Klugheit, Mut, Besonnenheit, Mitgefühl, Aufmerksamkeit, Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, Gelassenheit, Großzügigkeit, Nachsicht, Selbstachtung, Toleranz und Beleben der Fähigkeit zur Freundschaft und Liebe ein solides Gegenmittel.
Mit diesen Kompetenzen werden wir neue digitale Errungenschaften integrieren, ohne unser Mensch-Sein zu verlieren. Der Mensch ist Bindeglied zwischen Natur und Technik, welche immer dann zum Einsatz kommt, um das Leben der Umwelt incl. Erdenbürger zu erleichtern, mit der Vorgabe keinen Raubbau zu betreiben.
Konsum – gesundes oder adipöses Ego?
Wir holen die große Lupe hervor, um uns dem Ego zu widmen. Warum? Weil das Ego neben den Emotionen und Gefühlen am meisten gefährdet ist! Der ungeduldige Zeitgeist fordert gerade bei Emotionen/Gefühlen die wir als nicht positiv bewerten, eine sofortige Lösung oder Ablenkung. Hier spielt das Ego sowie der innere Schweinehund eine große Rolle!
Ein gesunder Anteil des Egos ist wichtig, es schützt uns vor Ansprüchen der Umwelt, die uns kurz- oder langfristig nicht gut tun. Es ermöglicht ein aktives Leben und ermächtigt uns Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Die Persönlichkeit speist sich aus Verstand und Herz, die miteinander kommunizieren und den Anteilen, Ich, Über-Ich, Es, inneres Kind, Kritiker, Träumer, Realist, innerer Schweinehund und dem Ego etc.
Ein ungesundes Ego kann nur entstehen, wenn ein oder mehrere Anteile von oben weniger ausgeprägt sind, was bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens der Fall ist. Haben wir verlernt als Erwachsener zu träumen, uns den Funken der kindlichen Neugier zu bewahren, ist ein Raum offen der gefüllt werden möchte. Ist die Eigenliebe etwas lädiert, eine Beziehung in die Brüche gegangen, ist nochmal mehr Platz. Jeder Mensch strebt nach Anerkennung, wenn wir dazu momentan selbst nicht in der Lage sind, die unguten Gefühle nicht bearbeitet werden, springt das Ego gerne ein, es sorgt für Prestige im Außen, meint es!
Gefährlich daran, es gibt genug Aasgeier, die bereits darauf warten, dass es uns nicht gut geht, um schnell für Abhilfe zu sorgen und das adipöse Ego weiter aufzublasen! Überbordender Konsum ist die Droge des kranken Egos, es sorgt für positive Fast Food-Gefühle und im Außen spielt es das Mein-Haus-mein-Boot-Spiel! Verdrängen wir die negativen Emotionen, ist ein neues paar Schuhe, Haushaltsgerät, E-Bike oder Smartphone gerade recht, sagt das Ego. Wir ernten etwas Zustimmung, aber morgen schon werden wir im Hamsterrad überrannt, es gibt immer jemanden, der mehr im Trend liegt, das neueste Telefon bzw. das bessere E-Bike besitzt.
Je mehr wir im Außen aufrüsten, desto schwächer wird die Persönlichkeit in uns, die Seele leidet! Das Ego ist abhängig von Konsummitteln und wird immer von Gleichgesinnten Drogenabhängigen bewundert und überholt, wer ist zuerst am Futtertrog!
Übrigens ist ein gesundes Ego ebenso Verführungen ausgesetzt, dafür gibt es Marketing und Medien! Es werden unrealistische Vorgaben er-zeugt (Bilder sagen mehr als 1000 Worte) um eben diese noch mündigen Menschen davon zu überzeugen, man wäre definitiv unglücklich ohne die entsprechenden Waren bzw. Dienstleistungen zu be-sitzen! Von der gelifteten/photogeshopten Schauspielerin, Moderatorin/Influencerin zum E-Bike das uns vorgaukelt wir wären sportlich bis zum Ersatz-Freundeskreis (asoziale Medien, App, Smartphone, Alexa) die widersprechen einem nie!
Wir alle konsumieren, daran ist nichts auszusetzen, ein gesundes Ego sorgt für das richtige Maß, ohne das es unserer Persönlichkeit schadet! Die Dosis macht das Gift!
Die Gesellschaft ist immer die Summe ihrer Bewohner, die Menschlichkeit im persönlichen Königreich aufrechtzuerhalten ist die einzige Chance, als Leuchtturm bzw. Vorbild – Impulsgeber zu leben, ohne radikale Missionierung!
Die Klientin:
Lächelnd sitze ich mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse des Carl-von-Stahl-Hauses, sehe, wie die Sonne meine Umgebung anblinzelt und den Erhabenen etwas in weiß verhüllten Schneibstein aufweckt.
Trotz Matratzenlager habe ich, so gut wie lange nicht mehr, geschlafen, der innere Wecker klingelte um 06:30 Uhr pünktlich, um mich nach draußen zu befördern. Die Sonne strahlt, es fühlt sich an wie eine Neugeburt. Es war eine harte Woche, mal wieder. Wenig Schlaf dafür viele Sorgen hatte ich gestern im Gepäck, als wir vom Königssee aufbrachen.
Doch nach einer anstrengenden Wanderung sowie einer Nacht auf 1800 Meter inmitten einer atemberaubenden Landschaft scheint mein Sorgenrucksack nahezu leer zu sein, einfach so? Hat der Berg mich therapiert, ohne dass ich es mitbekommen habe?
Der Therapeut:
Oje, was klettert denn da an mir herauf. Die Kleine wirkt total gestresst, hat 1000 Gedanken im Kopf und einen Rucksack voller Probleme.
Da hilft nur mein 10-Punkte-Plan, das wirkt, ohne das sie es merkt:
1. Achtsamkeit statt Multitasking:
Am Anfang ist es holprig! Sie denkt an den Job, redet mit ihrer Schwester. Aber die erste Baumwurzel, über die sie fast stolpert und der steile Anstieg zu mir tun ihr Bestes und nach 30 Minuten ist die Klientin voll in der Achtsamkeit.
2. Akzeptanz statt Toleranz:
Puh, sie schnauft doch etwas und ich lese Ihre Gedanken. „Warum zum Teufel ist das hier so steil, noch 3 Stunden zum Gipfel, dafür gibts in 1,5 Std. das erste Weißbier“. Brav, sie lernt schnell, an meinen 2276 Höhenmetern ist nicht zu rütteln, die werden akzeptiert. Aber wenn die U-Bahn 5 Minuten zu spät kommt, würde sie am liebsten die MVG verklagen.
3. Bewegung statt Stillstand:
Es dauert knapp eine Stunde, bis das Menschenkind rund läuft, ihr Körper mit allen Muskeln wieder in Einklang ist. Bis die Koordination und der Bewegungsablauf von einem gestressten „Büro Huhn“ dem einer freien Henne gleicht, braucht es nochmal 60 Minuten.
4. Natur statt Informationsflut:
Bei mir bekommt sie einfach Ruhe! Kein Handy, PC, Nachbarn, Familie oder nervige Kollegen, die ihr die Ohren voll jammern. Keine Horrornachrichten aus aller Welt, die sie beunruhigen und doch nur die Handlungsunfähigkeit in den Vordergrund rückt!
5. Zufriedenheit statt Erwartungen:
Nach einer Stunde freut Sie sich über den Schmetterling, der vor ihrer Nase flattert und die Aussicht. Ein unterhaltsames Gespräch bei der ersten Einkehr lässt sie komplett den Alltag vergessen. Sie hat nichts erwartet, aber viel erhalten.
6. Innerer Frieden statt Energievampire:
Hui, sie fängt an zu singen, das ist ein gutes Zeichen. Ihre Augen leuchten, jetzt ist sie endlich mal wieder sie selbst, der Schutzpanzer ist abgelegt. Das innere Kind übernimmt das Kommando – schön!
7. Innere Kommunikation statt Ratschläge:
Ihr Blitzen in ihren Augen lässt mich nochmal ihre Gedanken lesen. Oh eine super Idee wurde da geboren, ganz ohne Ratschläge, Informationen, To-do-Listen und ellenlange Vetos des inneren Kritikers. Jetzt arbeiten alle zusammen: Herz & Verstand & Gefühl.
8. Der innere Schweinehund im Training statt Konsum:
Sogar ihr innerer Schweinehund ist von der guten Laune so überrascht, dass Er freiwillig mit auf den Berg wandert! Seine Lösungen in Form von „Konsum macht glücklich“ braucht er gar nicht einzusetzen, die Gefühle sind im Einklang und benötigen keine Betäubung.
9. Entspannung statt Stress:
Man sieht ihr kurz vor dem Gipfel die Leichtigkeit an, obwohl der Weg steil & anstrengend war. Sie wirkt entspannt, der Druck ist weg! Der Druck zu funktionieren, perfekt zu sein, etc. Ihr Gang ist geschmeidig, und die letzten Meter zum Gipfelkreuz wirken entschleunigt, der Zeitdruck im Nacken ist völlig verschwunden. Lächelnd sitzt sie am Gipfel, die „Sorgen“ hat sie vergessen.
10. Selbstliebe statt Ablenkung:
Sie ist glücklich & zufrieden. Sie genießt den Ausblick und den Augenblick wie schon lange nicht mehr. Sie ist zu-friede-n mit sich selbst, dieses Vertrauen ins Leben und die Freiheit ist zurück, der eigentliche Urzustand!
FAZIT DES THERAPEUTEN:
Wir haben uns beide so akzeptiert, wie wir sind. Mein spezielles „Bayrisches Yoga“ in Form eines 10 Punkte-Plans ist voll aufgegangen.
Die zauberhaften Hände – Klavierspieler des Immunsystems!
Sie sind wahre Künstler, die Wunder vollbringen. Wo Argumente versickern, bringt eine reichende Hand Frieden. Eine liebevolle Berührung löst Glücksgefühle aus, beim Nehmer und Geber im besten Fall. Finger sind die Stifte der Kreativen, die Gefühle in Musikinstrumente befördern, mit dem Pinsel die Leinwand einkleiden und die Poesie mit Buchstaben füllen. Heilende Hände haben jene, die ein liebevolles Herz besitzen. Eine kluge Hand nimmt rechtzeitig Hilfe an. Für die Balance zwischen Geben und Nehmen sind wir mit zwei Händen gesegnet. Sie sorgen für Entspannung und Anspannung zugleich, die Berührung der Haut sorgt für Wohlbefinden. Im Notfall agieren die Hände als Werkzeuge zum Ab-wehren.
Hast Du deinen Händen jemals einen Preis ausgehändigt, für die Wundertaten, welche sie vollbringen? Wie ausgelastet sind die Hände? Sind sie in Balance zwischen Geben und Nehmen? Schöpfst Du das Potenzial dieser fingerfertigen Mitarbeiter aus? Wie liebevoll pflegst Du sie und wie achtsam massieren diese Hände die restlichen Körperteile? Kinder reagieren intuitiv auf kleinere Blessuren. Sobald das Knie mal wieder eine Schramme erleidet, fließen Tränen der Entlastung und die Hand folgt automatisch der Schmerzstelle um Erste Hilfe zu leisten. Berührung heilt und löst Selbstheilungskräfte aus.
Befrage doch mal deine Hände, ob sie mit der Gesamtsituation zufrieden sind? Wie sieht ihr Arbeitsvertrag aus, wie abwechslungsreich gestaltet sich ihr Arbeitstag? Gibt es genug Erhol- und Wellnesstage und Raum für kreatives Gestalten? Dein Tastsinn beschäftigt gut 17.000 Nervenmitarbeiter, die dich rund um die Uhr unterstützen, gerade beim Denken! Die Hände helfen gerne, dem Praktiker in uns mit dem Theoretiker (Denken) in Verbindung zu treten!
Es wird überrascht sein, unser Immunsystem, einerseits von so viel Aufmerksamkeit seitens der Medien, andererseits verändert sich momentan die Wahrnehmung des jeweiligen Besitzers! Ein banger Blick richtet sich auf unsere körpereigene Kampftruppe, wie sind wir denn aufgestellt?
Je nach Alter des Menschen hat das Immunsystem schon einiges erlebt, an Angriffen von außen, Viren, Bakterien, entartete Zellen, von Herpes bis Masern usw. Selten bekam es Dankesschreiben, für die gute Arbeit die es leistet. Unterstützung bzw. Etaterweiterung wird der Mensch meist erst nach schwierigen Rettungseinsätzen leisten, dann wird ihm bewusst welche Eliteeinheit wir im Körper sitzen haben.
Es ist Zeit uns ans eigene Näschen zu fassen, wie behandeln wir unsere Immunabwehr, so wie die Pflegekräfte in Deutschland? Wenig wertgeschätzt und unterbezahlt, das Abwehrsystem soll seinen Job machen und die Klappe halten, Hochmut kommt vor dem Fall.
Unterstützung in Form der üblichen Verdächtigen, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung sind gemeinhin bekannt, inwieweit es umgesetzt wird, liegt überraschenderweise in der Verantwortung des jeweiligen Menschen, verdammt gibt es da keine anderen Schuldigen?
Neben den üblichen Eindringlingen, von Bakterien bis Viren, ist ein alter Bekannter Killer unter dem Sammelbegriff „Stress“ bekannt, er versucht uns tagtäglich den Garaus zu machen. Der nervige Chef, die jammernde Mutter, die eigene Sucht z. B. tagtäglich Bad News zu inhalieren, als Frühstück und um das Immunsystem weiter zu gefährden, brav vor dem Zubettgehen, noch ein weltweites Horrornachrichten-Potpourri.
Stress im negativen Sinne ist ein trojanisches Pferd, darunter sitzt eine oft unbewusste Angst. Angst nicht perfekt zu sein oder der Situation gerecht zu werden. Die eigene Eitelkeit welche Hilfe anzunehmen boykottiert, wie auch wenig erlernte Problemlösungsprogramme können Probleme zu einer Stresslawine werden lassen, die unser Immunsystem laufend angreift.
Wie wäre es mit einem 4 Augen Gespräch, eine Bestandsaufnahme und ein Zielvereinbarungsgespräch mit den eigenen Pflege- und Securitymitarbeitern? Wer sitzt uns da gegenüber, eher eine Bundeswehrtruppe mit nicht einsatzfähigen Panzern, oder eine top ausgebildete Eliteeinheit, gut trainiert, versorgt und wertgeschätzt?
Kommunikation lautet das Zauberwort, meine „Mitarbeiter“ und ich haben einen 10 Punkte Plan erarbeitet, wir sind alle zu-frieden damit. Den jeweiligen Punkten kann das Wort gesund vorangestellt werden, oder anders übersetzt, die Dosis macht das Gift, die goldene Mitte usw. ein humorvoller Selbstversuch:
Der Istzustand ist gut, bisher sind wir 3–4 Mal die Woche an die gute frische Luft gekommen. Wir vereinbaren 6 Tage Bewegung, moderat von Laufen, Spazierengehen, Wandern, Fahrradfahren + 1 Sportart im Bereich Kampfsport, sobald die Haftbedingungen 2020 wieder gelockert werden. Lustigerweise hat gerade der innere Schweinehund am wenigsten Veto eingelegt, jetzt wo er Home-Office vom Landesvater verordnet bekommt, möchte er raus! Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Meine Ernährung ist gut aber nicht wirklich ausgewogen, die Truppe jammert mich voll, kreativer und abwechslungsreicher zu kochen. Außerdem monieren Sie den Kaffeekonsum, sie stünden unter Dauerstrom! 7 Tassen sind gestrichen, wir einigen uns auf 3 Tassen am Tag, den Entzug machen alle mit. Im Gegenzug fordere ich eine Stunde mehr Schlaf, somit würde sich der Kaffeekonsum automatisch reduzieren. Problematisch ist der Missbrauch von Genussmittel, hier: Schokolade. Ein halbseidener diplomatischer Versuch seitens meines inneren Schweinehundes bringt die Tatsache auf den Tisch. Ich würde bei aufkommender Wut Schokolade essen. Was, ist ja unglaublich, ich gebe mich geschlagen. Die Truppe empfiehlt mir tägliches Meditieren, in der Zwischenzeit spielen sie eine Runde Schafkopf.
Grundsätzlich sind wir alle zufrieden mit der Dauer & Qualität. Schlafumgebung ist ruhig, ohne störende Faktoren oder technische Geräte. Gelegentlich stören diffuse Träume die Schlafqualität. Wir einigen uns darauf, 2 Stunden vor dem Zubettgehen kein Internet, Nachrichten mehr zu konsumieren. Aufkommende Grübeleien werden mit Musik entschärft.
Gut, aber dennoch ausbaufähig. Die Dokumentation über die täglichen kleinen & großen Freuden kann verbessert werden. Wir einigen uns darauf, es als tägliches „Gebet“ vor dem Zubettgehen zu Papier zu bringen. Die Kollegen freuen sich über die tägliche Portion Humor, Witze, Musik oder Youtube Videos, z. B. das Leben des Brian, verbessert die Stimmung immens.
Großes Lob seitens meiner Mitarbeiter. Seit ich die Beziehungen aller Art, beleuchtet und ordentlich ausgemistet habe, hat sich mein Immunsystem verbessert. Mehr Platz für gesunde Beziehungen, incl. die zu mir Selbst hat meine Gesundheit immens verbessert, die körperliche & seelische.
100 %ige Übereinstimmung, alle sind glücklich mit dem täglichen Naturgenuss. Macht zufrieden, gibt Kraft und stärkt den Realitätssinn. Keine Änderungen vonnöten.
Grundsätzliche Zustimmung zur Musikauswahl. Einige beschweren sie über die Musik via Radio, da die vielen Nachrichten wenig informativ sind, sondern eher Geschwätz. Die Truppe fordert mehr reine Musik, weg von den Sendern. Wir einigen uns auf 80 Prozent Musik und 20 Prozent Radio.
Der innere Frieden ist grundsätzlich gesichert, ein Friedensabkommen mit allen Persönlichkeitsanteilen ist unterschrieben und wird eingehalten. Probleme werden am runden Tisch besprochen, entsprechende Lösungen werden umgehend generiert. Die Zusammenarbeit ist gut, das innere Kind & Schweinehund fordern mehr Mitsprache und Kapazitäten, Antrag wird entgegengenommen.
Das Unterhaltungsprogramm könnte verbessert werden, die Neugier auf neue Unternehmungen ist vorhanden, die Truppe moniert vorsichtig meine Disziplin, ich wäre ein Gewohnheitstier. Verbesserungsvorschläge werden akzeptiert, um die Gehirnzellen zu trainieren, werde ich meinen alten Wunsch Fremdsprachen zu lernen aufnehmen, wenn nicht jetzt, wann dann?
Manchmal noch ein Eiertanz, wie Bitte? Die endlosen Debatten über herrschende Tatsachen möchte ich bitte auf ein erträgliches Maß an Diskussion begrenzen. Die Redezeit einzelner interner Zauderer könnten zeitlich begrenzt werden. Was wollt ihr denn, einen Norbert Lammert des Bundestages für meine inneren Dialoge? Gelächter folgt. Die Truppe fordert mehr Love it, Change it or leave it. Jawohl!
Bild: Pixabay