Tagesaufgabe 23

Das innere Atomkraftwerk – wenn die Wut hochkocht!
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LAUNELETTER

Das innere Atomkraftwerk – wenn die Wut hochkocht!

Irgendwann springt die Ampel auf Rot, wäre diese energiegeladene Emotion eine Farbe, würden die meisten sie mit Rot definieren. Die gute Nachricht, es ist völlig normal, mal wütend zu sein, die hohe Kunst besteht im Umgang damit. Wut ist wichtig, zuerst für uns selbst. Sie signalisiert, dass im Außen jemand über unsere innere rote Ampel gedüst ist! In der Situation ist dies meist sichtbar, der rote Kopf, die geweiteten Pupillen, der starre Blick spiegelt dem Gegenüber, bis hier hin und nicht weiter. Ab jetzt kommt deine Ausbildung mit schwierigen Gefühlen, oder anders ausgedrückt dein Einsatz als leitender Sicherheitsingenieur des inneren Atomkraftwerkes, ins Spiel.

Wut ist impulsiver als Ärger, vernebelt unsere Sicht und beeinträchtigt das Denkvermögen. Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme besteht darin, nicht überzukochen und die Energie zu kontrollieren. Bring dich aus der Gefahrenzone (z. B. Streit, beende das Gespräch und bitte um Auszeit). Zum Runterkühlen ist Bewegung bzw. Sport ein probates Mittel um niemanden aus der Wut heraus zu verletzen, weder körperlich noch verbal, weder sich noch andere. Ist die Wut wieder auf das Niveau des Ärgers oder darunter gesunken, lohnt sich ein Blick auf unser Ampelsystem. Wo steht diese innere Ampel, z. B. „Wer nicht pünktlich zum Termin erscheint, zeigt keinen Respekt“? Wie viele Personen sind schon in die Blitzerampel gefahren?

Wut wird gesellschaftlich nur bis zur Trotzphase eines Kindes „toleriert“, anschließend wird diese gezeigte Emotion als „Charakterschwäche“ definiert und im schlimmsten Fall verdrängt, ein großer Fehler. Wut, die geschluckt oder unterbunden wird, ohne sie zu hinterfragen, verweigert dem „Besitzer“ die Chance aus der Situation – Ursache zu lernen. Die Wut sammelt sich und „schläft“ bis zum nächsten Ausbruch. Sprüche wie „Mir kommt die Galle hoch“, kennt jeder. Nur irgendwie kam die Galle ja erstmal nach unten! Richtig, die geschluckte Wut häuft sich an, in großen unverarbeiteten Mengen kann es zu psychosomatischen Symptomen oder  z. B. Depressionen, Esssüchten oder Alkoholmissbrauch führen.

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Übung:

1. Wenn deine Wut ein Tier wäre, welches Tier wäre sie?

2. Wie reagierst Du bei Wut? Neigst Du zum Wutausbruch/Choleriker/ zu passiv-aggressiven Verhalten oder wird die Wut heruntergeschluckt?

3. Notiere dir fünf Ereignisse, die dich völlig in Rage gebracht haben? Wer war daran beteiligt?  Wie alt warst Du?

Tipp des Tages

Prävention:  8-Punkte-Plan für das nächste Wutereignis!

1. Leg dich aufs Sofa und schließe die Augen. Rufe dir ein Ereignis in Erinnerung, das dich wütend gemacht hat.

2. Spüre, wo Du die Wut in deinem Körper am intensivsten wahrnimmst, z. B. Kloß im Hals.

3. Zähle innerlich bis Zehn!

4. Entferne dich aus der Situation, Meeting – kleine Auszeit.

5.  Gehe 15 Minuten um den Block.

6. Wie geht es dir mit dem Gefühl nach 12 Stunden? Ist das Gefühl noch so stark, das Du eine andere Ursache vermutest ?

7. Suche nach 2–3 Beispielen, die ein ebenso intensives Gefühl der Wut ausgelöst haben?

8. Ursachenforschung – Heile die Ursache, z. B. Aussprache mit der ursächlichen Person, falls möglich.  Brief an dein damaliges Ich, wie würdest Du jetzt reagieren, verbrenne den Brief.